Overleg:Ettringer tufsteen
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Ich erlaube mir, auf einen Fehler hinzuweisen: Die Aussage, der Tuff sei zeitweise gesprengt worden, halte ich für falsch (Auch wenn ich das schon woanders gelesen habe). Ich weiß von den älteren Steinbrucharbeitern, dass es VERSUCHE gab, den Tuff mit Schwarzpulver zu brechen. Man hat aber das Problem der Rissbildung sofort erkannt und die Versuche eingestellt. Man kann die alten Tuffbrüche heute noch besichtigen, Sprenglöcher findet man nirgendwo.
Ich gebe Dir Recht, dass Risse im Tuff ein großes Problem in der Restaurierung darstellen -und zwar bei allen Eifeltuffen. Die Ursache für die Risse liegen aber woanders. Vor allem die starke Quellung bei Feuchtigkeit ist ein Problem. Damit habe ich als Restaurator hier viel zu kämpfen.
Mit Grüßen aus der Eifel
Olaf Pung Steinrestaurator
- Hallo Olaf, Vielen Dank für deine Reaktion! Mein Deutsch kann zwar besser, aber ich hoffe dass du es ebenfalls begreifen kann. Ich bin sehr froh dass du mich hier korrigiert hast, ich werde das Artikel gleich verändern. Du schreibst hier oben: "Vor allem die starke Quellung bei Feuchtigkeit ist ein Problem." Leider verstehe ich diese Satz nicht. Was bedeutet das? Ich weiss dass Feuchtigkeit und Frost hier die meisten Schaden geben, meinst du dass damit? Ich habe bemerkt das Ettringer Tuff hier in die Niederlände viel mehr Probleme gibt als zB. Römer Tuff, wenn das nicht vom Sprengen kommt, woher dann? Ist dass weil Ettringer Tuff viel grober ist qua Struktur als die anderen Tuffen? Du bist der ersten Kollege der reagiert hier auf Wikipedia, nochmal vielen Dank, und herzlichen Grüssen, --Satrughna 12 nov 2008 17:23 (CET)
- Hallo Satrughna,
vielen Dank für Deine freundliche Antwort - im deutschen Wiki hatte ich schon ein paarmal Leute, die nicht gerne korrigiert wurden :-(
zur Quellung: Im Grunde reagiert Stein auf Feuchtigkeit so wie Holz: Es wird etwas größer, also: es quillt. Bei unverwittertem Tuff beträgt der Längenunterschied zwischen trocken und feucht ca. 0,5 Millimeter pro Meter. Das bedeutet: ich nehme ein trockenes Stück Tuff von genau 1 m Länge, lege es in Wasser, und messe danach: 1,005 m! Das ist wenig im Vergleich zu Holz, aber für einen Stein relativ viel. Bei der Verwitterung von Tuff werden einzelne Mineralien chemisch/physikalisch verändert, der Wert steigt auf bis zu 1,5 mm/m. Das bedeutet, bei Regen wird die äußere Schicht des Steins etwas größer, der Kern bleibt konstant. Über die Jahre führt das zu Rissen. Was die Unterschiede einzelner Tuffsorten betrifft: Man liest immer wieder widersprüchliches. Der eine behauptet, Ettringer sei resistenter, der andere sagt, Weiberner sei beständiger. Da es aber schon innerhalb eines Steinbruchs stark unterschiedliche Schichten gibt, möchte ich hierzu kein Urteil abgeben. Die grobe Struktur spielt tatsächlich eine Rolle: Einzelne Einschlüsse sind nicht vulkanischen Ursprungs, sondern Sedimente wie z.B. Schiefer. Diese verhalten sich physikalisch anders als das übrige Gestein, das führt ebenfalls zu Spannungen. Wenn Dich das weiter interessiert, siehe hier: Denkmalgestein Tuff – ARKUS Tagung 2006 IFS-Bericht Nr. 22 , 122 Seiten, EUR 10,-- (zzgl. Versand) [1] Darin auch zwei Artikel über Tuff in den Niederlanden.
Mit freundlichen Grüßen, Olaf Pung
- Hallo Olaf, ich habe schon mal gehört von diese Quellung, aber ich dachte daß es nur passierte bei naßen Stein wenn es noch das Grubwasser behältete. Ich habe nie gewußt daß es auch bei die normalen Steinverwitterung noch eine so große rolle spielt. Also das mußt denn gleiche Gefolgen geben wie bei z.B. große Temperaturveränderungen: Rissen oder Hautabstößung?
- Hier in Holland gibt es nicht so eine Ausbildung wie in Deutschland, und das hat zum Gefolge daß wir theoretisch nicht so unterlegt sind wie Steinmetzen und Bildhauer in Deutschland, es ist meistens praktischen Kenntnis. Da es keine Steingruben gibt in Holland, fehlt auch die spezifiken Steinkenntnis van Grubenmeister. Deswegen freut es mich daß du mich hier etwas davon geteilt hast. Veillicht kann ich das auch noch im Artikel aufnehmen. Nochmal meinen Dank, herzlichen Grüßen, --Satrughna 12 nov 2008 23:07 (CET)
Hallo Satrughna, die Quellvorgänge können zur "Schalenbildung" führen, das bedeutet, der Stein reißt wenige Millimeter tief, parallel zur Oberfläche. Oft sieht man ja speziell beim Tuff eine völlige "Zermürbung", besonders bei Bauteilen, die viel Wasser abbekommen. Was Du ansprichst mit der "Bruchfeuchte": In diesem Fall hatte das Wasser lange Zeit, in alle Poren zu wandern, auch in sehr feine Poren, die bei normalem Regen nicht erreicht werden. Dadurch ist bruchfeuchter Stein leichter zu bearbeiten ("gequollen") und frostempfindlich. Steinmetzausbildung in Dt.: Hier ist die Ausbildung eine Kombination aus praktischer Arbeit im Betrieb und Berufsschule. Leider hat die Qualität der handwerklichen Ausbildung in den letzten Jahren nachgelassen. Vielleicht, weil die Kunden die Qualitäten handwerklicher Arbeit nicht mehr einschätzen können. Mit freundlichen Grüßen, Olaf Pung
- Das erklärt viel, Olaf, mit Namen deine ausgebreite Kenntnis von Steinverwitterung. Ich glaube daß ich die obenstehende Verhändlung gut benutzen kann für die Tuffsteinpagina. Grüße,--Satrughna 13 nov 2008 21:17 (CET)